<Willkommen bei der Heiratsvermittlung> Ist eine echte Ehe möglich? [16]

Aus Sturheit.

So hatte ich einige weitere Treffen und alle vereinbarten Termine ohne Erfolg absolviert.

War es doch nur eine Verkaufsmasche, hatte ich einfach Pech oder sind meine Ansprüche zu hoch?

Sollte ich nach 7 Monaten „Lebenslektion“ einfach aufgeben?

Doch dann bat mich die Matching-Managerin, die ich bisher nur online kennengelernt hatte, zu einem persönlichen Gespräch.

Mit allerlei Gedanken im Kopf besuchte ich die Zentrale in Gangnam, die immer noch sauber und ruhig war.

Die einzige Veränderung war, dass Fieber gemessen und alle Masken trugen.

Zuerst kam die Beratermanagerin, drückte ihr Bedauern und Mitgefühl darüber aus, dass ich keinen Partner gefunden hatte, und verschwand dann wieder.

Danach tauchte die etwas ältere Matching-Managerin auf.

„Es freut mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen, nachdem ich Sie bisher nur auf Bildern gesehen habe.“

Sie wirkte eher wie eine Tante als eine ältere Schwester? Sie strahlte eine warme, aber gleichzeitig elitäre Aura aus.

Sie bedauerte es sehr, dass ich mit meinen Voraussetzungen innerhalb der vorgegebenen Treffen keinen passenden Partner gefunden hatte. Sie war sehr enttäuscht.

Sie selbst habe eine sehr hohe Erfolgsquote bei der Partnervermittlung, fügte sie hinzu, und ihr sei das ein bisschen peinlich gewesen.

„Ich bin ein bisschen stur, ehrlich gesagt. Ich möchte Ihnen unbedingt helfen, einen guten Partner zu finden.“

Sie schlug vor, die Vermittlungszeit auf ein Jahr zu verlängern und mir unbegrenzt viele Partner vorzustellen, dafür aber den Preis zu reduzieren.

„Lasst uns innerhalb eines Jahres eine Entscheidung treffen.“

Ich machte mir viele Gedanken darüber, ob ich noch bessere Partner kennenlernen würde oder nicht, und weil ich so viele Sorgen hatte,

war es nur allzu verständlich, dass ich Druck verspürte, was die verbleibenden Treffen anging.

Sollte ich mich noch einmal darauf einlassen, oder sollte ich es dabei belassen?

Als ich den entschlossenen Blick der Matching-Managerin sah, gewann ich fast unfreiwillig Vertrauen.

Ohne lange zu überlegen, sagte ich zu ihrem Vorschlag: „Ja!“.

Der Grund war einfach: Die Corona-Krise zog sich länger hin als erwartet.

Die sozialen Distanzierungsmaßnahmen wurden verschärft, und die Sperrstunde wurde von 22 Uhr auf 21 Uhr verlängert.

Ich sah einfach keine Möglichkeit mehr, Leute zu treffen.

Was nützt mir das verdiente Geld, wenn ich es nicht für sowas verwenden kann?

Ich unterzeichnete den Vertrag und führte ein tiefes Gespräch mit der Matching-Managerin. Sie erklärte mir, dass es beim Nutzen des Matching-Systems sehr wichtig sei,

unabhängig davon, ob der Partner einem gefällt oder nicht, unbedingt ein zweites Treffen zu vereinbaren.

Die Welt der Partnervermittlungen ist hart.

Frauen wollen jüngere Männer, Männer wollen jüngere Frauen.

Die meisten denken an die Kinderplanung, und selbst wenn eine 40-jährige Frau gut aussieht, gut in Form ist und ihre Eizellen eingefroren hat,

kann sie keine 30-jährige Frau schlagen. Das war die Realität des Heiratsmarktes aus Sicht der Partnervermittlungen.

Wenn Sie sich entschieden haben, eine Partnervermittlung in Anspruch zu nehmen und sich noch nicht für einen Dienst entschieden haben,

empfehle ich Ihnen, eine zeitlich begrenzte Mitgliedschaft zu wählen. Das ist weniger belastend und stressiger.

„Mal sehen, wer als Nächstes kommt. Das ist ja spannend!“, und so kann man mit einem entspannten Mindset immer weiter Termine wahrnehmen.

Das ist auf jeden Fall einen Versuch wert, aber man sollte sich vorher darüber im Klaren sein, welche Art von Mensch einem gefällt und zu welcher Persönlichkeit man passt.

Ohne diese Erkenntnis kann man sich leicht von anderen beeinflussen lassen und verwirrt sein, was nur Zeitverschwendung ist.

Der MBTI-Test, der vor einiger Zeit sehr beliebt war, kann da auch sehr hilfreich sein.

Man kann die eigene Persönlichkeit und die des Partners vergleichen, um Gemeinsamkeiten und Verständnis zu finden.

Wenn Sie bereit sind, dann genießen Sie es einfach.

Die Jägerin

Ein Freund hat mir von einer seltsamen Angewohnheit von mir erzählt, nämlich meiner Jäger-Natur.

Wenn jemand kein Interesse an mir hat, verfolge ich ihn und versuche, sein Herz zu erobern, und sobald ich mein Ziel erreicht habe, verliere ich schnell das Interesse.

Ich habe schon oft gehört, dass das eine sehr schlechte Angewohnheit sei, die ich ändern sollte.

Ich nahm mir vor, alles zu geben, und begann mit dem Matching-System neu,

und um die Mühe und die Zeit, die ich mit meinem hart verdienten Geld investiert hatte, nicht zu verschwenden, setzte ich meine Jäger-Instinkte ein.

Ich schaute ihnen in die Augen und lächelte, hörte ihnen aufmerksam zu, stimmte ihnen zu und reagierte,

und hob ihre Stärken hervor und lobte sie. Dann war ihr Herz schon zur Hälfte rosa gefärbt.

Ob es daran lag, dass der Druck weg war?

Es klappte auf Anhieb! Anders als zuvor baten mich alle, die ich traf, um ein zweites Treffen.

Als andere Manager begannen, mich ihren Mitgliedern vorzustellen,

freute sich die Matching-Managerin und tanzte vor Glück, da ich bald einen guten Partner finden würde.